Das dritte Sternenmärchen
Das Märchen von den ganz bösen Buben
 
In einem kleinen Dorf auf einem fernen, fernen Planeten lebten einmal drei kleine Buben, die liefen immer gemeinsam durch die Straßen und Wälder und über die Felder. Der erste Bube war blond, der zweite war rothaarig und der dritte hatte einen pechschwarzen Schopf. Diese Buben hatten eine besondere Eigenschaft, sie konnten Geschöpfe sehen, Fabelwesen, die für andere Menschen unsichtbar waren. Früher einmal hatten auch die anderen Menschen diese Fabelwesen sehen können. Doch das war lange her. Irgendwann waren sie wie vom Erdboden verschwunden – oder hatten die Menschen bloß den Glauben an sie verloren? Nur die drei kleinen Buben konnten sie immer noch sehen. Aber das wussten die anderen Menschen natürlich nicht, denn sie gaben sich nicht gerne mit den Buben ab.
 
Die kleinen Buben hatten nämlich ihre Hemden niemals in der Hose und ihre Haare waren niemals gekämmt, sondern immer ganz verstrubbelt – und sie waren weder am Hals noch hinter den Ohren gewaschen. Ganz schön viel Schmutz hatte sich dort im Lauf der Zeit angesammelt, und auch ihre Fingernägel waren immer ziemlich dreckig. Und genau deshalb gaben sich die Menschen nicht gerne mit ihnen ab. „Seht, wie unordentlich die Strolche rumlaufen“, riefen sie. „Nie haben sie die Hemden in den Hosen, und niemals sind ihre Haare gekämmt. Ihren Eltern scheint es ganz egal zu sein, wie sie herumlaufen.“ Die drei Buben wussten zwar nicht so genau, was sie den Leuten getan hatten. Aber sie merkten sehr wohl, dass sie ihnen nicht wohl gesonnen waren, und deshalb versuchten sie, ihnen aus dem Weg zu gehen.
 
Mit der Zeit verbreiteten sich unter den Leuten Gerüchte über die drei kleinen Buben. Einer von ihnen hatte aus der Ferne beobachtet, wie sie einen Vogel aus dem Nest geholt und gequält hatten. Der Vogel war noch ganz jung gewesen, konnte noch nicht fliegen und ...